Nadja K.: Wir haben in unserem Unternehmen vor Kurzem eine Risikobewertung durchgeführt. Als übergeordnete Risikofaktoren haben wir dabei für uns identifiziert die Auswirkungen der noch andauernden Corona-Pandemie, die schwieriger werdende weltweite Beschaffungssituation, die Energiekrise sowie den Fachkräftemangel.
Als eine der Maßnahmen zur Risikominimierung wollen wir unsere veraltete AVAYA Telefonanlage durch eine zeitgemäße Home-Office fähige Lösung mit Videokonferenzfunktion ersetzen. Dadurch wollen wir in der Lage sein, im Bedarfsfall unsere Büromitarbeiter von zu Hause arbeiten lassen zu können.
Unklar ist uns nun, ob und wie wir mit unserer alten Telefonanlage umsteigen können auf eine neue Telefonanlage aus der Cloud. Können Sie uns hierzu beraten?

LT-Webteam: Vielen Dank für Ihre aktuelle Anfrage.

Es ist immer wieder interessant zu sehen, der Wunsch auf ein modernes Kommunikationssystem zu wechseln, um Home-Office und Videokonferenzen nutzen zu können, wird allgemein häufig mit einem Umstieg auf eine Cloud-Lösung gleichgesetzt. Diese Annahme ist jedoch so nicht richtig.

„Cloud“ beschreibt nur den Standort des Kommunikationssystems.

Im Moment steht Ihre alte Telefonanlage vermutlich in Ihrem Technikraum oder Keller. Mit einem Wechsel zu einem Cloud-System würde die Technik dann bei dem jeweiligen Cloud-Anbieter im Rechenzentrum stehen. Um die Cloud-Lösung nutzen zu können, muß jeder Anwender das Cloud-System über eine ausreichend dimensionierte und konfigurierte Breitband-Datenleitung (Internetanschluß) erreichen.

Ein Wechsel hin zu einer Cloud-Telefonanlage bedeutet also mindestens vorab notwendige Überprüfungen der vorhandenen Breitband-Infrastruktur. Sind ausreichende Breitband-Anschlüsse vorhanden oder müssen diese erst noch zusätzlich beauftragt und geschaltet werden? Haben auch alle Mitarbeiter im Home-Office ausreichend dimensionierte Breitband-Anschlüsse? Ist die vorhandene Netzwerktechnik (Router und Switche) auf den Umstieg zur Nutzung von IP-basierenden Endgeräten (IP-Telefonen oder Softphones) vorbereitet?

Man kennt es, daß bei Kommunikationsteilnehmern aus dem Home-Office die Gesprächsqualität in einigen Fällen während des Gesprächs schwankt, deutlich schlechter ist als gewohnt. Es rauscht, es knistert, ist abgehackt oder Gespräche brechen auch ab und an zusammen.
Ursachen hierfür sind schlecht geplante und umgesetzte Home-Office Lösungen mit unzureichenden Breitbandanschlüssen und ungeeigneter Netzwerkinfrastruktur.

Der erfolgreiche Umstieg in die Cloud muß also vorab geplant werden.

Man muß jedoch nicht in die Cloud wechseln, nur um moderne Kommunikationsfunktionen wie ortsungebundene Arbeitsplätze (Home-Office oder mobile Arbeitsplätze), die Einbindung von Smartphones, Videokonferenz oder virtuelle Zusammenarbeit nutzen zu können.

Die gleichen Ziele kann man auch durch ein weiterhin vor Ort im Technikraum oder Anschlußkeller installiertes eigenes Kommunikationssystem erreichen. In den allermeisten Fällen ist die Investition in ein eigenes neues Kommunikationssystem auch deutlich günstiger gegenüber einem Wechsel in die Cloud. Dazu ist noch nicht einmal eine Gesamtkostenbetrachtung (total cost of ownership // eigentlich richtiger total cost of „usership“) nötig.
Betrachtet man einen Nutzungszeitraum von 2 bis 3 Jahren, sind Cloud-Lösungen allein schon durch die Summe der monatlich anfallenden Nutzerentgelte teurer gegenüber der Einmalinvestition in eine vergleichbare neue eigene Kommunikationslösung. Dabei müssen noch nicht einmal die zusätzlich notwendigen Kosten der Investition in die Netzwerkinfrastruktur und die Breitbandanschlüsse in die Kostenbetrachtung mit einbezogen werden. Darüber hinaus könnten die Einmalinvestitionskosten aber natürlich auch finanziert werden, wodurch mit der Zahlweise wie bei einer Cloud-Lösung monatliche Kostenbelastungen entstehen.

Moderne Kommunikationsfunktionen nutzen zu können, erfordert also keinen Umstieg in die Cloud.

Wenn Sie ernsthaft vorhaben, die Vorteile moderner Kommunikationsfunktionen wie ortsungebundene Arbeitsplätze (Home-Office oder mobile Arbeitsplätze), die Einbindung von Smartphones, Videokonferenz oder virtuelle Zusammenarbeit nutzen zu können, vereinbaren Sie ein unverbindliches Beratungsgespräch. Wir stehen dazu gerne bereit. Zur Terminabstimmung erreichen Sie uns telefonisch unter +49 (30) 986 00 3-198 oder per E-Mail an avaya-blog@lipinski-telekom.de.

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