Susanne L.: Wir nutzen in unserer kleinen Firma mit 23 Personen Skype for Business von Microsoft. Dazu haben wir einen Office 365 Vertrag. Seit einiger Zeit bekommen wir morgens immer mal wieder überraschend Probleme, da irgendein automatisches Update von Microsoft schief gegangen zu sein scheint und unsere Funktionen wie E-Mail Empfang, Kalender oder die Telefonie plötzlich und unerwartet nicht mehr funktionieren. Dies ist natürlich katastrophal. Und dies dann jeweils zu „heilen“, kostet extrem viel Zeit, Nerven und verursacht eigentlich unnötige Probleme. Kann man die automatischen Updates irgendwie ausschalten?
LT-Webteam: Vielen Dank für Ihre Frage. Dieses Thema beschäftigt eine ganze Reihe von Nutzern von Skype for Business (SfB). Und obwohl wir nicht die Microsoft Skype-Experten sind, bekommen wir diese Frage häufiger gestellt und werden somit häufiger mit dem Thema konfrontiert.
Wir haben den Grundumstand auch bereits in früheren Blogbeiträgen am Rande schon entsprechend thematisiert.
- https://www.lipinski-telekom.de/avaya-blog/2016/02/09/microsoft-lync-als-ersatz-fuer-eine-bestehende-tk-anlage/
- https://www.lipinski-telekom.de/avaya-blog/2017/02/28/braucht-man-mit-office-365-und-skype-for-business-noch-eine-telefonanlage/
Microsoft scheint bei seinem Geschäftsmodell eine strategische Änderung zu vollziehen, die auf ein Vermietungsmodell der Lizenzen abzielt und nicht mehr wie bisher, auf den Verkauf der Lizenzen. Leistungsbestandteil dieses neuen Subskriptionsmodells, der Lizenzmiete, ist die Bereitstellung der gemieteten Funktionen aus der Cloud, sei es Mail-Server, seien dies Office-Anwendungen oder eben Telefonie.
Dabei ist Microsoft dann dem Nutzer jedoch auch die Funktionstüchtigkeit der jeweils versprochenen Leistung schuldig. Um dies überhaupt leisten zu können, werden die Funktionen standardisiert angeboten, also in der Form, dass jedem Nutzer die gleiche Softwareversion bereitgestellt wird. Und dies ist die Masse der Kunden betrachtend nur über die automatische Einspielung von Updates möglich.
In der Sache ist die Herangehensweise von Microsoft daher vollkommen verständlich. Nur auf diese Weise kann ein einheitlicher Service im Falle einer Störung gewährleistet werden. Fehlerbeseitigungen, die eventuell bei einem Kunden in einer besonderen Konstellation auffallen und behoben werden, beugen durch die automatisierte Einspielung bei allen anderen Kunden dem eventuell späteren Fehlerauftreten vor.
Die Kehrseite der Medaille ist dabei jedoch, dass Leistungsstörungen alle Kunden gleichermaßen betreffen und auch, dass Updates nahezu unbeeinflußbar auf die Kundensysteme wirken, diese also eventuell auch kalt erwischen, wie in Ihrem Fall. Für Sie als Kunden besonders ärgerlich ist dabei, dass Sie vorab über das Update, die Auswirkungen des Updates, dessen Notwendigkeit und den Zeitpunkt nicht informiert werden und die Durchführung damit auch nicht wirklich beeinflussen können. Vorstellbar sind Fälle, bei denen das Update Funktionsverbesserungen betrifft, die Sie als Kunde nie benötigen und benötigen werden. Sie geraten durch das Update also in Schwierigkeiten, obwohl das Update für Sie unnötig ist. Vorstellbar sind aber auch Fälle, bei denen nach einem Update individuelle Anpassungen nicht mehr funktionieren, die Sie eventuell vorgenommen haben, um die Standardsoftware, bspw. Skype for Business, für sich durch Zusatzapplikationen eines Drittanbieters sinnvoll und optimal nutzbar zu machen.
Umgehen gehen können Sie solchen Themen wirksam nur durch Anschaffung einer eigenen Telefonanlage oder eines eigenen Mail-Servers oder wenn Sie ein Cloud-Modell bevorzugen durch entsprechend genaue Auswahl des über den jeweiligen Hosting-Anbieter angebotenen Cloud-Produktes, welches dann meist dediziert für Sie bereitgestellt werden muss.
Bei weitergehenden Fragen helfen wir Ihnen gerne. Wenden Sie sich dazu bitte telefonisch an +49 (30) 986 003-198 oder per E-Mail an avaya-blog@lipinski-telekom.de.