Wilson F.Eine letzte Rückfrage habe ich noch: Und dann haben Sie mich vermutlich auch schon von einer Private Cloud-Lösung für unsere neue Telefonanlage überzeugt. Sie hatten bei Ihrer Beantwortung meiner ersten Frage einmal ganz am Rande erwähnt, dass die Telefone und sonstigen Endgeräte bei einer zentralen Cloud Lösung (Public Cloud) alle per IP angebunden sein müssen. Wie groß ist denn dabei der Bedarf an Bandbreite für entsprechende DSL-Anschlüsse? 

LT-Webteam: Dies ist ein weiterer ganz, ganz wichtiger Punkt, den viele häufig außer acht lassen. Die aus den Medien bekannten Public-Cloud Anbieter bewerben deren Telefonanlagen-Lösungen in den Zeitschriften oder im Fernsehen immer nur mit den „günstigen“ Kosten pro Teilnehmer. Zum einen ist dies oftmals gar nicht so günstig, wenn man genauer hinschaut. Die angegebenen Kosten sind nämlich meist immer Kosten ohne den Preis für das Telefon. Dies muss extra dazugekauft werden.

Und wenn wir ein Angebot für Ihre eigene private Telefonanlage aus der Cloud kalkulieren und die Telefone auch aus der Kostenbetrachtung weglassen, dann landen wir nicht bei 7 oder 8 Euro pro Teilnehmer und Monat, wie in der Public-Cloud Werbung, sondern bei 5 oder 6 Euro. Wir sind also sogar noch einmal deutlich günstiger.

Und nun zu Ihrer Frage: Cloud-Angebote mit zentral in einem Rechenzentrum stehender Telefonanlage benötigen zusätzlich immer Breitbandanschlüsse zur Anbindung und Versorgung der IP-Endgeräte. Hierbei werden technisch bedingt zirka 80 kBit/ s als synchrone (SDSL) Bandbreite pro Teilnehmer benötigt. Überschlägig kann man einfacher und schneller im Kopf mit 100 kBit/ s rechnen. Dies bedeutet also, dass eine Firma mit 50 Mitarbeitern einen zusätzlichen Breitbandanschluss von ca. 5 MBit/ s SDSL (50 x 100 kBit/ s) zur Anbindung der IP-Telefone an die zentrale Telefonanlage im Cloud-Rechenzentrum benötigt. Dies ist kein unerheblicher Kostenfaktor, der auch noch einmal 5 bis 8 Euro pro Teilnehmer und Monat zusätzlich ausmachen kann (je nach Anbieter).

Bei der privaten Cloud-Lösung, bei der die Telefonanlage in Ihrem eigenen Datenraum installiert wird, sparen Sie sich diese Aufwendungen. Verglichen mit einer Public Cloud Lösung ladet die private Cloud Lösung in der Vollkostenbetrachtung also nicht bei 12 bis 16 EUR pro Teilnehmer und Monat, sondern bei nur 5 oder 6 Euro.

Einzig bei einer Lösungsrealisierung mit mehreren Standorten müssen bei einer Private-Cloud Lösung zusätzliche Breitbandanschlüsse berücksichtigt werden. Diese können technisch bedingt jedoch geringer dimensioniert werden.

Und zu beachten ist natürlich auch, dass Sie als Kunde, der von einer bestehenden alten Telefonanlageninstallation in die Cloud wechseln will, höchst wahrscheinlich auch Nicht-IP Geräte im Bestand hat, die mit der neuen Lösung weiterbetrieben werden sollen. Hierbei sind Wählgeräte von Alarmanlagen, Notrufsystemen, Frankiermaschinen oder Fernwartungs-/ Fernablesesystemen insbesondere zu nennen. Public-Cloud Lösungen haben mit der Anbindung derartiger Nicht-IP Geräte häufig erhebliche Probleme und können dies, wenn überhaupt, nur durch teure Zusatzanschaltungen realisieren.

Ferner ist natürlich zu beachten, dass bei bestehenden Telefonanlageninstallationen nicht immer jeder Arbeitsplatz sofort mit einem IP-Endgerät ausgestattet und versorgt werden kann. Für Public-Cloud Lösungen ist dies immer zwingend erforderlich. Bei einer privaten Cloud-Lösung ist dies nicht unbedingt nötig, wodurch auch noch einmal sehr viel an Investitionskosten in eventuell zusätzlich benötigte neue Netzwerkinfrastruktur (Swiche, USV, …) eingespart werden kann.

Wie in den Antworten zuvor schon geschrieben, spricht aus unserer Sicht sehr viel für eine eigene Private-Cloud Telefonanlage und nicht für eine Public-Cloud.

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf: Telefonisch unter +49 (30) 986 003-198 oder per E-Mail an avaya-blog@lipinski-telekom.de.

 

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