Andreas F.: Bei uns befinden sich die Mitarbeiter der meisten Abteilungen momentan im Home-Office. Wir bekommen nun jedoch Klagen von unseren Kunden, Lieferanten und Projektpartnern, daß bei uns immer besetzt wäre, wenn man uns anruft. Woran kann das liegen?

LT-Webteam: Vielen Dank für Ihre sehr aktuelle Frage.

Infolge der Krise rund um das Corona-Virus (Sars-CoV-2 bzw. COVID-19) lassen momentan nahezu alle Unternehmen ihre Mitarbeiter im Home-Office arbeiten. Die wenigsten Unternehmen sind darauf jedoch leider ernsthaft vorbereitet.

Die meisten Unternehmen leiten für Heimarbeitsplätze die Bürorufnummern ihrer Mitarbeiter einfach auf deren Smartphones oder Heimanschlüsse um.

Dabei kommt es dann rein physikalischen zu dem Problem, daß ein eingehender Anruf nicht mehr einen Leitungskanal belegt, sondern plötzlich zwei Leitungskanäle. Denn der eingehende Anruf, der einen Leitungskanal belegt wird durch die Telefonanlage des Unternehmens infolge der Rufumleitung über den zweiten Leitungskanal zum externen Rufumleitungsziel weitergeleitet.
Konnten also vorher also bspw. 100 Personen in einem Unternehmen locker und leicht mit 30 Gesprächskanälen auskommen und haben Anrufer selbst in Spitzenzeiten nur sehr selten ein Besetztzeichen erhalten, verdoppelt sich durch die eingelegten Rufumleitungen nun plötzlich die benötigte Leitungskanalkapazität.

Dies zu lösen gibt es zwei Ansätze.

Entweder Sie erhöhen die Leitungskapazität bei Ihrem Provider oder Sie ändern die Arbeitsweise in den Heimbüros.

Die Erhöhung der Leitungskapazitäten wird in einigen Fällen möglich sein.

  • Dann müßte man prüfen, ob die Telefonanlage dafür über ausreichend Schnittstellen und Lizenzen verfügt. Dies könnte man aber in der Regel alles auch nachrüsten.

  • Man müßte auch prüfen ob die Leitungskapazität (bei ISDN-Anschlüssen) oder die Bandbreite (bei SIP-Anschlüssen) für eine Erhöhung der Sprachkanäle überhaupt zur Verfügung steht. Auch dies könnte man eventuell alles nachrüsten.



Sollte beides jedoch gleichsam nicht der Fall sein, wäre die Realisierung dieser Möglichkeit im Ergebnis etwas aufwendiger.

Alternativ und dies ist der zweite Ansatz, kann man bei den meisten neueren Telefonanlagen auch Home-Office Anbindungen über entsprechende Teilnehmerlizenzen realisieren. Dann werden als Übertragungsweg der Weiterleitung des umgeleiteten Anrufs keine Leitungskanäle der Telefonanlage benötigt, sondern es werden Kapazitäten einer nötigen Breitbandverbindung (Internet-Leitung) verwendet.

Wir hatten darüber in einem früheren Blog-Beitrag bereits schon einmal berichtet: Gibt es die Möglichkeit beim One-Number Konzept Leitungskapazität einzusparen?

Dies ist die zeitgemäßeste Form, um Heimarbeitsplätze für Unternehmen möglich zu machen.

Eventuell ist Ihre Telefonanlage dafür bereits auch schon ausgestattet. Die meisten Unternehmen wissen dies oftmals auch gar nicht so genau.

Sollten Sie eine AVAYA IP Office oder einen AVAYA Aura Communication Manager als Telefonanlage nutzen, sind Sie vermutlich bereits schon weitreichend für die intelligente Anbindung von Heimarbeitsplätzen vorbereitet. Wir hatten darüber in einem früheren Blog-Beitrag berichtet:
Wie wird eine AVAYA IP Office ganz konkret zur Nutzung von Heimarbeitsplätzen befähigt?

Sollten Sie eine AVAYA IP Office oder einen AVAYA Aura Communication Manager als Telefonanlage nutzen, könnte man also kurzfristig prüfen, ob und wie man Sie für den eine moderne Anbindung von Heimarbeitsplätzen befähigt.

Ohne die Möglichkeit Heimarbeitsplätze einfach über Lizenzerweiterungen zu realisieren, wird Ihnen in der aktuellen Situation dies vermutlich jetzt nur eine Antwort geben, um den technischen Effekt für sich zu verstehen. In Zeiten in denen wieder eine vorausschauende Planung möglich ist, sollten Sie sich dann einmal intensiver mit diesem Thema befassen und prüfen, in wie weit Ihre Telefonanlage eventuell hochgerüstet oder passend ersetzt werden kann.

Bei weiterführenden klärenden Fragen können Sie uns gern erreichen telefonisch unter +49 (30) 986 00 3-198 oder per E-Mail an avaya-blog@lipinski-telekom.de.

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